Der ZFA-Gestaltungswettbewerb 2014 zur Abschlussprüfung der Mediengestalter/innen

Es war ein Novum: Zum ersten Mal ging es in der Abschlussprüfung der Mediengestalter/-innen Digital und Print 2014 nicht um Werbematerialien für eine fiktive Firma. Ganz im Gegenteil: Der Impulse e.V. in Warendorf bei Münster existiert tatsächlich. Es ist ein gemeinnütziger Sozialbetrieb, in dem junge und alte Menschen in schwierigen Lebenslagen professionelle Unterstützung erhalten.

Die Besonderheit der Aufgabenstellung hatte Folgen für die Auswertung der eingereichten Prüfungen zum ZFA-Wettbewerb: Die Jury lud Mareike Beer und Peter Berding vom Impulse e.V. ein, aus der Sicht des „Kunden“ die vorliegenden Entwürfe zu begutachten. Wie wirkt Werbung? Schnell entspann sich zwischen Gästen und Gestaltungsprofis eine fruchtbare Debatte über diese Grundsatzfrage.

Die Eckdaten des Wettbewerbs: Insgesamt lagen der Jury 262 Arbeiten zur Bewertung vor; fast drei Viertel davon hatten Mediengestalterinnen eingereicht. Es waren deutlich weniger Einsendungen als vor zwei Jahren beim letzten Wettbewerb mit 455 Teilnehmenden. Diesmal stammten allein 201 Entwürfe aus der Fachrichtung Gestaltung und Technik (Print). 39 Arbeiten kamen aus der Fachrichtung Gestaltung und Technik (Digital), 15 aus dem Bereich Konzeption und Visualisierung und lediglich sieben Einsendungen von der Fachrichtung Beratung und Planung. → Aufgabenstellungen

Der Maßstab der Jury war: Was lässt sich aus einer Arbeit machen? Welche gestalterischen und technischen Potenziale stecken in den Konzepten und Entwürfen, die man im Sinne des Kunden – und mit Impulsen von berufserfahrenen Mediengestaltern – weiter entwickeln könnte? Das ist ein anderer Ansatz, als ihn eine Prüfungskommission verfolgen muss. Dementsprechend können im Einzelfall die Abschlussnoten und die Einschätzungen der Jury stark voneinander abweichen. → Gesamteindruck

Das Wettbewerbsthema 2014 hat gezeigt, wie anspruchsvoll es für Mediengestalter/-innen aller Fachrichtungen ist, die Öffentlichkeitsarbeit eines Sozialbetriebs zu professionalisieren. Da heißt es, mit werblichen Mitteln Emotionen zu wecken, ohne Klischees zu bedienen und zu vertiefen. Es geht darum, ein Image aufzubauen, das von Authentizität getragen wird, ohne laienhaft und nur „gut gemeint“ zu erscheinen. Was dabei entsteht, muss bezahlbar sein. Es ist keine einfache Aufgabe, nicht für die Ausgelernten und auch nicht für die Branchenprofis. → Preisträger/-innen

Nach Oben